Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Fördervereins Kunstplatz Hemsbach, die erstmals im Bistro am Brennessel-Kino stattfand, gab es sowohl im Rückblick als auch in der Vorschau auf 2024 viel Erfreuliches für die Anwesenden zu berichten. Dr. Christiane Boschert und Astrid König schilderten als Vorstandsduo zunächst die Projekte von 2023.
Auftakt bildete im April ein Mitglieder-Besuch der Ausstellung Niki de Saint Phalle in der Kunsthalle Schirn in Frankfurt mit hervorragender Führung. Mehrere Schulprojekte wurden über das Jahr verteilt durchgeführt: an der Hebelschule ein Workshop mit Carmen Stahlschmidt, deren Skulptur „Rapunzel“ an der neu gebauten Hebelschule wieder aufgestellt wurde. Ziel war, eine Identifikation mit der Skulptur zu schaffen. Schülerinnen und Schüler fertigten begeistert Tonreliefs zum Thema Rapunzel. Ein weiteres Highlight war die Gestaltung einer Wand auf dem Alla-Hopp-Gelände, wo Schülerinnen des Kunst LKs des Bergstraßengymnasiums, Lehrer Herr Soldan, unter Anleitung des Spray-Künstlers Jascha Held in Spray-Technik eine Wand sommerlich-bunt erstrahlen ließen. In der Goetheschule arbeitete Motz Tietze an den Projekttagen mit einer Gruppe zum Thema Schatten, und Nadine Feindura bietet dort seit Herbst eine AG an, bei der Kinder Ytong-Skulpturen schaffen.
Begeisterte Öffentlichkeit fand die von Mitgliedern des Kunstplatz Hemsbach nach Entwurf von Nadine Feindura gestaltete Wand am Freibad Wiesensee, die durchweg auf positive Resonanz stieß und im Anschluss zum Schutz von der Stadt überdacht wurde. Vermitteln konnte der Kunstplatz das Künstlerduo Christian Drixler und Anna Siebert für die Gestaltung der Baumspendetafel an die Stadt Hemsbach.
Eine kleine Gruppe um Kersti Hymon verschönerte einen Verteilerkasten in der Regerstraße und wurde mit einer Vorstellung des Werks des Komponisten Max Reger belohnt, organisiert von Dr. Michel Spicka, an der Orgel Markus Wind. Die in die Jahre gekommene Skulpturenbroschüre wurde überarbeitet, ergänzt und verteilt.
Große Strahlkraft erzielte das Hauptprojekt 2023, die Skulptur „Miteinander“ von der Künstlerin Ingrid Scholz, Tromm. Für sie konnte ein idealer Platz am Wiesensee gefunden werden, nachdem der geplante Aufstellungsort Bahnhof West wegen geplanter Bauarbeiten verworfen werden musste. Ein sehr gut besuchtes Einweihungsfest bescherte Kunstwerk und Künstlerin breite Anerkennung.
Von durchweg sehr guter Präsenz und Berichterstattung in den Weinheimer Nachrichten und der Hemsbacher Woche konnte Schriftführerin Dr. Birgitta Brehm-Heuser berichten, in deren Zuständigkeit neben Protokollführung auch der Kontakt zur Presse fällt.
Kassenwartin Ingeborg Tuffner-Denker schilderte, dass die Ausgaben 2023 wegen des Großprojekts Skulptur „Miteinander“ höher ausfielen als im Vorjahr. Durch eine Spende u.a. der BASF und der Volksbank Kurpfalz konnten aber auch zusätzliche Einnahmen generiert werden. So blieb das Minus überschaubar und die Finanzlage solide. Eine Satzungsänderung mit Erweiterung des Begriffs „Skulpturen“ auf „Kunst“ im Allgemeinen soll 2025 erfolgen, ebenso ein sozialer Bezug, da dies inzwischen von den meisten Sponsoren gefordert wird. Bei der Kassenprüfung gab es keine Beanstandung. Andreas Mönch und Martin Heuser bescheinigten eine sehr gute und nachvollziehbare Kassenführung. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
Als Mitglied der ersten Stunde legte Corinna Jung ihr Amt als Beisitzerin nieder. Sie hat über viele Jahre sehr engagiert zahlreiche Schulprojekte und Führungen in der Galerie im Schloss für Schulen durchgeführt und viele Ideen und Tatkraft während der Skulpturensymposien eingebracht. Mit herzlichem Dank für ihren großen Einsatz wurde sie verabschiedet.
Damit ergaben sich Neuwahlen turnusgemäß für den 1. Vorsitz und eine Beisitzerin. Unter dem Wahlleiter Reinhard Küßner wurde Dr. Christiane Boschert einstimmig im Amt bestätigt, als Beisitzerin wurde Claudia Geiser einstimmig gewählt.
Es folgte der Ausblick auf 2024: wieder sind verschiedene Schulprojekte geplant. Zudem möchte die neue Beisitzerin Claudia Geiser, Kunstlehrerin am Bonhoeffergymnasium in Weinheim, einen Kunstkurs für Kinder und Jugendliche anbieten, in dem sie unterschiedliche Techniken vermitteln möchte, denkbar z.B. in Kooperation mit dem JUZ.
Neben fortlaufender Gestaltung von Trafohäuschen und Verteilerkästen in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Weinheim sollen auch Workshops für Mitglieder angeboten werden, bei denen eigene Kunsterfahrung gesammelt werden kann. Zudem ist ein Ausstellungsbesuch der Sammlung Würth „Anthony Caro und Eduardo Chillida“ in Künzelsau geplant und ein weiterer Skulpturenrundgang mit Kerstin Weinberger in Hemsbach.
Highlight 2024 wird die Gestaltung einer zweiten Wand am Freibad Wiesensee sein. Nadine Feindura erstellte einen Entwurf mit Thema Unterwasserwelt und wird die Umsetzung wieder in die Hand nehmen. Alle stehen schon in den Startlöchern, noch wird die Wand saniert. Nach der Grundierung durch Familie Drissler kann das Team loslegen und Ziel ist, dass die Wand im Freibad zur Eröffnung der Badesaison in neuem Glanz erstrahlen kann.
Für 2025 wird wieder ein größeres Projekt in Aussicht gestellt: die Lidl-Unterführung soll unter künstlerischer Begleitung mit Jugendlichen und Erwachsenen neu gestaltet werden.
Wichtig ist es dem Vorstand noch darauf hinzuweisen, dass Engagement und helfende Hände auch projektbezogen immer willkommen sind.